We are happy to announce the publication of a book chapter by GASt member Stefanie Affeldt!

Stefanie Affeldt
»Kein Mensch setzt meinem Sammeleifer Schranken«.
Amalie Dietrich zwischen Herbarium und Leichenraub

in: Hamburg: Tor zur kolonialen Welt. Erinnerungsorte der (post-)kolonialen Globalisierung, ed. by Kim Todzi and Jürgen Zimmerer. Göttingen: Wallstein 2021, pp. 213–228.

Dietrichs Bild ist […] vielfach gebrochen und führt unterschiedlichste Perspektiven zusammen. Dazu gehört bereits ihre Biographie, die zeitgenössischen Vorstellungen des Frauseins zuwiderlief. Dazu rechnen weiter die diversen Sichtweisen, denen sie als abenteuerliche Entdeckerin, unerschrockene Frau, tatkräftige Proletarierin oder skrupellose Leichenräuberin erscheint. Dazu zählt ferner ihre Beschäftigung mit der Anthropologie, die sich zu ihrer Zeit erst konstituierte und dabei zwischen Panoptikum, Wunderkammer, Völkerschau und Hörsaal oszillierte. Darunter fällt ihre naturwissenschaftliche Sammlung, mit der sie das europäische Wissen zur australischen Botanik im Rahmen einer Tradition bereichert hat, der es sowohl um wissenschaftliches Katalogisieren wie auch um ökonomische Aneignung ging. Zur Vervollständigung solchen Bildes müssen außerdem der koloniale Kontext seiner Entstehungszeit berück-
sichtigt und die Folgen einbezogen werden, die sich daraus bis heute ergeben.

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Table of Contents – Todzi, Zimmerer: Hamburg: Tor zur kolonialen Welt.